Veranstaltung

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Dienstag 19.11.13

18:00 Uhr

Nach der Stille


Abendkasse k.A.  


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Beschreibung

Filmbeitrag zur Friedensdekade 2013
in Kooperation mit der Pax Christi Gruppe Rottenburg

Zur Vorführung anwesend ist der Mit-Produzent Fakhri Hamad (Bukera Pictures)

Dokumentation
Deutschland/ Palästina 2011
Regie: Jule Ott und Stephanie Bürger
Laufzeit: 82 min.
freigegeben ohne Altersbegrenzung

Ausgerechnet der 68-jährige Dov Chernobroda, Pazifist und unerschrockener Kämpfer für die Versöhnung zwischen Juden und Arabern, gehört am 31. März 2002 zu den Opfern eines Selbstmordattentates, das der 24-jährige Palästinenser Shadi Tobassi in einem Restaurant im israelischen Haifa verübt. Der junge Mann stammt aus Jenin, einer kleinen Stadt im Westjordanland und Hochburg der Intifada. Nach dem Anschlag startet die israelische Armee eine Offensive gegen seinen Heimatort. Erneut sterben Menschen.
Acht Jahre später begleiten die beiden deutschen Filmemacherinnen Jule Ott und Stephanie Bürger die Witwe von Dov Chernobrodas, Yael, auf dem Weg nach Jenin. Sie will die Familie des Attentäters kennenlernen. Dem denkwürdigen Treffen vorausgegangen ist ein mühsamer Annäherungsprozess, den die beiden jungen Absolventinnen der Medienwissenschaft in Tübingen in die Wege geleitet haben. Ohne große Erfahrung mit der Region gingen sie das Projekt an. Über viele Wochen hin erstreckten sich die Gespräche mit der Familie des Selbstmordattentäters. Vielleicht nicht zuletzt wegen ihrer Unbefangenheit gelang es ihnen, was im Nahen Osten ein seltenes Gut geworden ist: Sie schafften es, dass ihnen beide Seiten Vertrauen schenkten und vor der Kamera offen redeten.
Der Film lässt die Anspannung spüren, die trotz aller vertrauensbildenden Maßnahmen über dem Projekt liegt. Was damals geschah, scheint Shadi Tobassis Familie bis heute nicht verarbeitet zu haben. Die Frage nach der Schuld wird bei diesem Treffen nicht gestellt. Was hier zählt, ist eine schrittweise Annäherung der beiden Familien, die das gleiche Schicksal teilen: Sie müssen ein Leben nach dem 31. März 2002 führen – nach dem Schock und nach der Stille. Es zeugt von Mut, solche Dinge in Bewegung zu setzen.

Di 19.11. 18.00 Uhr (7,00 €)

Veranstaltungsort

Kino im Waldhorn

Königstraße 12
72108 Rottenburg



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