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Sein Vater Fritz trug sie einst schon vor: schwäbische Gedichte aus der Tübinger Unterstadt. Sohn Christian Holder hat das Erbe gern übernommen. Leidenschaftlich und sehr authentisch präsentiert er sie. Ergänzt werden die Mundart-Weisen durch eigene heiter-frivole, nachdenkliche und poetisch-melancholische Lieder und Chansons sowie durch launige Ansagen, Kommentare und Anekdoten. Doch Holder hadert auch: mit sich und seiner selbst gewählten Umgebung, mit seiner guten Erziehung und höflichen Zurückhaltung. Dann regt er sich auf, schimpft und fuchtelt, lässt kein gutes Haar an nervigen Mitmenschen: Autofahrern, Fußgängern, Hundebesitzern, Liegerad-Fahrern... So wird der Auftritt zur Therapie, die hilft – dem Publikum wahrscheinlich, mit Sicherheit aber dem Künstler selbst.
Garniert wird der Abend mit dem „Überraschungsgast" Dietlinde Elsässer, trotz Ankündigung immer für etliche Überraschungen gut. Am Ende wird der Zuschauer die Veranstaltung also auf jeden Fall mit einem Schmunzeln im Gesicht oder einer Melodie auf den Lippen verlassen. Oder sich vielleicht auch über irgendetwas aufregen.