18:00 Uhr
(mit anschl. Diskussion)
Der rund 20-jährige Ben ist einer, der zuschlägt, auch wenn sein Opfer bereits am Boden liegt. Nach mehreren Überfällen landet er im Jugendknast. Obwohl er keine Reue zeigt, bietet ihm sein Sozialarbeiter Niklas die Chance auf einen Neuanfang. Ben wechselt daraufhin in eine sozialtherapeutische Einrichtung des freien Vollzugs. Im „Waldhaus" gibt es weder Zäune noch Mauern, dafür aber einen straffen Tagesablauf mit zahlreichen Regeln für die sieben jungen Straftäter, die hier untergebracht sind. In den regelmäßig stattfindenden Therapiesitzungen soll Ben ganz allmählich lernen, nicht sofort auszurasten und sich selbst mit Distanz zu betrachten. Nach ein paar Wochen kehrt Niklas' Frau Eva, die Leiterin des Waldhauses, in die Einrichtung zurück. Sie musste sich mehrere Wochen lang einer Kur unterziehen, nachdem sie auf nächtlicher Straße überfallen worden war und dabei ihr ungeborenes Kind verlor. Ben erinnert sich...
Regisseur Lars Gunnar Lotz und die Drehbuchautorin Anna Maria Praßler ließen sich bei ihrer Filmidee vom baden-württembergischen „Seehaus Leonberg" inspirieren, das mit seinem ausgefeilten Regelwerk und den psychologisch fundierten Ritualen wichtige Anregungen lieferte. Sie transferieren den dort praktizierten Resozialisierungsansatz konsequent auf ihre frei erfundene Geschichte, in der sie für eine letzte Chance für den Täter plädieren, die seelischen Nöte des Opfers aber in keinster Weise außer Acht lassen.
Lars Gunnar Lotz lieferte mit diesem seinem Abschlussfilm im Fach Regie an der Filmakademie Baden-Württemberg eine exzellente Inszenierung ab, die insbesondere durch die ausgezeichnete Leistung des Hauptdarstellers überzeugt. Der spielt den Ben so authentisch zwischen kaum noch kontrollierbarer Aggressivität und größter Bestürzung über die eigene Schuld, dass sich der Zuschauer mitunter fragt, ob es sich hier um einen Spiel- oder um einen Dokumentarfilm handelt. Der Film erhielt konsequenterweise eine ganze Reihe von Preisen: den Publikumspreis in Ludwigshafen, den Preis als bester Jugendfilm in Cottbus, den Nachwuchspreis für die beste Regie in Hamburg, den Schülerbiber in Biberach sowie drei Preise auf dem Filmfest in Emden. Hauptdarsteller Edin Hasanovic wurde darüber hinaus auf dem Filmfestival in Sao Paulo als Bester Hauptdarsteller ausgezeichnet.
(Quelle: kinowaldhorn.de)
Der rund 20-jährige Ben ist einer, der zuschlägt, auch wenn sein Opfer bereits am Boden liegt. Nach mehreren Überfällen landet er im Jugendknast. Obwohl er keine Reue zeigt, bietet ihm sein Sozialarbeiter Niklas die Chance auf einen Neuanfang. Ben wechselt daraufhin in eine sozialtherapeutische Einrichtung des freien Vollzugs. Im „Waldhaus" gibt es weder Zäune noch Mauern, dafür aber einen straffen Tagesablauf mit zahlreichen Regeln für die sieben jungen Straftäter, die hier untergebracht sind. In den regelmäßig stattfindenden Therapiesitzungen soll Ben ganz allmählich lernen, nicht sofort auszurasten und sich selbst mit Distanz zu betrachten. Nach ein paar Wochen kehrt Niklas' Frau Eva, die Leiterin des Waldhauses, in die Einrichtung zurück. Sie musste sich mehrere Wochen lang einer Kur unterziehen, nachdem sie auf nächtlicher Straße überfallen worden war und dabei ihr ungeborenes Kind verlor. Ben erinnert sich...
Regisseur Lars Gunnar Lotz und die Drehbuchautorin Anna Maria Praßler ließen sich bei ihrer Filmidee vom baden-württembergischen „Seehaus Leonberg" inspirieren, das mit seinem ausgefeilten Regelwerk und den psychologisch fundierten Ritualen wichtige Anregungen lieferte. Sie transferieren den dort praktizierten Resozialisierungsansatz konsequent auf ihre frei erfundene Geschichte, in der sie für eine letzte Chance für den Täter plädieren, die seelischen Nöte des Opfers aber in keinster Weise außer Acht lassen.
Lars Gunnar Lotz lieferte mit diesem seinem Abschlussfilm im Fach Regie an der Filmakademie Baden-Württemberg eine exzellente Inszenierung ab, die insbesondere durch die ausgezeichnete Leistung des Hauptdarstellers überzeugt. Der spielt den Ben so authentisch zwischen kaum noch kontrollierbarer Aggressivität und größter Bestürzung über die eigene Schuld, dass sich der Zuschauer mitunter fragt, ob es sich hier um einen Spiel- oder um einen Dokumentarfilm handelt. Der Film erhielt konsequenterweise eine ganze Reihe von Preisen: den Publikumspreis in Ludwigshafen, den Preis als bester Jugendfilm in Cottbus, den Nachwuchspreis für die beste Regie in Hamburg, den Schülerbiber in Biberach sowie drei Preise auf dem Filmfest in Emden. Hauptdarsteller Edin Hasanovic wurde darüber hinaus auf dem Filmfestival in Sao Paulo als Bester Hauptdarsteller ausgezeichnet.
(Quelle: kinowaldhorn.de)