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Der Berg ruft noch immer und genauso erbitterlich das Publikum. Das hatte sich keiner der Autoren und Darsteller 1972 träumen lassen, als sie aus einer „Schnapsidee“ heraus ein „Rustikal“ über den Kampf zwischen dem Berg und dem Menschen entwickelten, das über Nacht zum Kultstück wurde und es bis heute geblieben ist. Der Watzmann zieht sich wie ein roter Faden durch die Karriere von Wolfgang Ambros: „Aufi oder nit aufi“ – das ist die Frage.
Auch nach so langer Zeit wird „Der Berg“ wieder den Sohn des Bergbauern rufen, er wird auch dieses Mal wieder in den Fels steigen und den Tod finden. Die parodierten Trachtenkostüme, der tief österreichische Zungenschlag der Schauspieler, die absichtlich auf amateurhaft getrimmten Requisiten und der spritzige Musik-Mix aus Rock und alpiner Folklore haben bis zum heutigen Tage nichts von ihrem Witz eingebüßt. Das musikalische Theaterstück erheitert am laufenden Band mit humorvollen Einfällen, ohne deswegen jemals in die Niederungen der Bierzeltlustigkeit hinabzusteigen. Na, und dass jeder der zur Kultfigur aufgestiegenen „Gailtalerin“ einen Angriff auf Lachmuskeln darstellt, versteht sich wohl von selbst.