18:30 Uhr
Vortrag über Schule und Lehrerschaft im Nationalsozialismus von Michael Kuckenburg
„In Linie zu einem Gliede angetreten – marsch marsch! Richtung, Fühlung, Deckung ausbessern!“, so hieß ein Befehl im Sportunterricht einer Jungenklasse in Tübingen zwischen 1934 und 1945. Die zivile Begrüßung wich in der Schule dem militärischen Kommandoton. Und die nationalsozialistische Jugenderziehung drang auf Mädchen und Jungen nicht nur über die außerschulische Hitlerjugend, sondern auch über den Unterricht und über die Lehrenden unmittelbar ein.
Während die aktuelle Wanderausstellung „Jugend im Gleichschritt“, die im Landratsamt noch bis 16. März zu sehen ist, die außerschulischen Einflüsse auf junge Menschen zwischen 1933 und 1945 darstellt, geht es in dem Vortrag am 15. März ab 18:30 Uhr im Landratsamt Tübingen um Schule und Lehrerschaft in der Region. Der pensionierte Lehrer Michael Kuckenburg berichtet in seinem Vortrag „Straffste soldatische Führung war oberstes Lernziel“ auf der Basis intensiver Archivrecherchen. Im Unterricht der NS-Zeit musste, so ein Lehrer am Tübinger Kepler-Gymnasium, „größter Nachdruck gelegt werden auf die Beeinflussung des Wehrwillens der Schüler.“
Vor dem Vortrag gibt es ab 17 Uhr letztmals die Gelegenheit an einer Führung durch die Wanderausstellung „Jugend im Gleichschritt“ teilzunehmen, die noch bis zum 16.03.2018 im Landratsamt zu sehen ist. Die Veranstaltung und die Führung sind kostenfrei, wir bitten um eine formlose Anmeldung unter kultur@kreis-tuebingen.de.