20:00 Uhr
ERÖFFNUNGSABEND mit anschließenden Buffet
Die Spatzen pfeifen es von den Dächern, es tönt mit voller Kraft aus Lautsprechern und die Bildschirme offenbaren es in leuchtender Farbe: Die Welt rückt näher zusammen. Fiel in China eben noch ein Sack Reis um, steht es Sekunden später auf Facebook, eben noch geäußert, kurze Zeit später schon verbreitet eilt Nachricht um Nachricht, Krise um Krise, Katastrophe um Katastrophe um den Globus und erreicht alle, die es wissen wollen, ob sie betroffen sind oder nicht. Nichts und niemand kann sich dem entziehen; unser Fisch kommt aus dem Pazifik, die Kleidung aus Pakistan, das Mobiltelefon aus Korea, der Spargel aus Peru, die Bioprodukte aus China, vielen Dank für die Blumen, die kommen aus Afrika. Wirtschaften und Staaten sind derart verflochten, dass umfassende Untergangsszenarien denkbar sind: Wenn eine Bank pleite geht, gehen dann alle pleite, wenn Griechenland „fällt“, „fällt“ dann auch der Euroraum? Revolutionen und Umbruchsprozesse sind vielerorts in Gang, setzen neue Hoffnungen in die Welt, die bald wieder enttäuscht werden. Es ist wie immer: Die Welt verändert sich und jeder hat seine eigene kleine Welt, die sich ebenfalls verändert. Und nach wie vor wird gut verdient an der guten alten Welt — wenn auch nicht alle die Kosten tragen.
Dem Zimmertheater steht 2013/14 eine Spielzeit ins Haus, die sich ökonomischen Fragen und Weltanschauungen aus verschiedenen Kulturen und Epochen widmet. WAS KOSTET DIE WELT? ist die Frage die uns leitet; natürlich, die Welt kann man (noch) nicht kaufen, aber was wäre sie uns wert? In welchen Konflikten spiegelt sich die (internationale) Ökonomie wider? Welche Weltbilder herrschen vor? Stücke aus Deutschland, England, Frankreich, Kanada, Kroatien,dem Libanon und Württemberg; Komödien und Tragödien von 1670 bis 2013 treten auf den Spielplan und werfen ihre Sicht auf die Dinge. Zwei Uraufführungen und zwei deutsche Erstaufführungen sind dabei, Klassiker, Klassiker der Moderne und zeitgenössische Dramatik, ein regionales Dokumentartheaterprojekt, ein kleines Stück Freilichttheater und ein Werk des größten Zimmertheaterschaffenden George Tabori zu seinem 100. Geburtstag.
Mit einem bunten Eröffnungsabend wollen wir Sie am 18.09.2013 ganz herzlich zur neuen Spielzeit begrüßen und Ihnen ganz nebenbei auch unser frisch renoviertes Foyer präsentieren. Mit kurzen Lesungenaus den Stücken möchten wir Ihre Neugier wecken und Sie mit unserem Spielzeitmotto vertraut machen. Und auch für Ihr leibliches Wohl ist bei einem anschließenden Buffet gesorgt. Das ganze übrigens bei freiem Eintritt.