20:00 Uhr
Regie: Robert Arnold
Bühne und Kostüme: Jörg Zysik
Der Staatsschauspieler Bruscon reist mit seiner Theatertruppe, die aus seiner angeschlagenen Frau (und Möchtegern-Schauspielerin), dem untalentierten Sohn und einer dilettantischen Tochter besteht, von Dorf zu Dorf, um sein Weltenspiel „Das Rad der Geschichte“ zu präsentieren. So landet er schließlich im 280-Seelen-Örtchen Utzbach, das wohl den Tiefpunkt seiner Tournee darstellt.
Es scheint sich alles verschworen zu haben: Der Saal des „Schwarzen Hirschen“ ist stickig und feucht, aber das Öffnen der Fenster trüge statt frischer Luft lediglich den Geruch der Schweinemastanlagen herein. Außerdem ist Blutwursttag, ein Großereignis. Angesichts dieser widrigen Umstände stärkt sich Bruscon erstmal mit einer Fritattensuppe, denn das größte Problem ist noch nicht gelöst: Der örtliche Feuerwehrmann hat noch nicht genehmigt, am Ende der Vorstellung das Notlicht löschen zu dürfen.
Thomas Bernhard, Mittelpunkt zahlreicher österreichischer Literaturskandale und einer der bedeutendsten deutschsprachigen Autoren des 20. Jahrhunderts, hat mit „Der Theatermacher“ eine bitterböse, sprachlich brillante Reflexion über das Theater, das Schauspielerdasein und den Kulturbetrieb geschrieben. Eine theatralische Nabelschau voller Witz und Sprachgewalt. Nach langer Zeit ist dieses Meisterstück endlich wieder in Tübingen zu sehen. Wo wäre diese gnadenlose Komödie besser aufgehoben als im ehemaligen Kino LÖWEN.
Harald Arnold, Schauspieler am Brandenburger Theater, der in der vergangenen Spielzeit bereits in SIBIRIEN am Zimmertheater zu sehen war, wird unter der Regie seines Sohnes Robert die Rolle des Staatsschauspielers übernehmen.