19:00 Uhr
Oper in italienischer Sprache mit dt. Übertitelung von Christoph Willibald Gluck Gastspiel der Kammeroper Prag in Ko-Produktion mit der Oper Liberec mit Countertenor Robert Crowe
Die Sage vom griechischen Sänger Orpheus ist, seit Musiktheater erfunden wurde, eines seiner beliebtesten Themen. Orpheus gelang es, seine Frau Eurydike, die von einer Schlange gebissen worden war, von den Toten wieder ins Leben zu holen, weil er durch seine Musik in den Beherrschern des Totenreichs Mitgefühl für sein und ihr Schicksal wecken konnte. Doch der unmenschlichen Bedingung für Eurydikes Rückkehr ins Leben - Orpheus darf sich auf seinem Weg vom Hades ins Diesseits nicht nach seiner Gattin umsehen - ist der Sänger nicht gewachsen. Er bricht das Gebot, bewährt sich als fühlender Mensch und verliert Eurydike ein zweites Mal und für immer. Gluck aber und sein Librettist erweitern die Fabel: Amor, der Gott der Liebe, greift im Auftrage des Zeus zugunsten eines „Glücklichen Endes“ ein. - Glucks Orpheus gilt als Reformoper, d.h. als Beispiel für die Durchsetzung von Natürlichkeit, Wahrhaftigkeit und Einfachheit auf der Opernbühne in der Mitte des 18. Jahrhunderts. Unter dem Einfluss der Musikästhetik Rousseaus konzentrierte sich Gluck auf die Kraft des unverstellten Ausdrucks und auf die Natürlichkeit des Gesangs.Eine schlichte und ergreifende Melodik bildet die Grundlage für viele große dramatische Szenen der Oper und vermag den Zuhörer tief zu beeindrucken.
Mit dem berühmten Reigen seliger Geister, dem Tanz der Furien und Orpheus Klagelied Ach, ich habe sie verloren, enthält dieses Werk einer der berührendsten Arien der Operngeschichte.
(Quelle: stadthalle.balingen.de)