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BILDER DER UNIVERSITÄTSZEICHENLEHRER 1780 - 2012
Seit gut 200 Jahren verfügt die Tübinger Universität mit dem Zeicheninstitut über eine eigene inneruniversitäre Einrichtung, an der Studierende künstlerische Praktiken einüben können. Angeleitet werden sie dabei von eigens für diesen Zweck angestellten Künstlern, den Universitätszeichenlehrern. Anfangs hatte der Zeichenunterricht eine rein dienende Funktion: Das Augenmerk galt dem anatomischen und naturwissenschaftlichen Zeichnen, weniger der schöngeistigen Erziehung. Erst im Laufe einer wechselvollen Geschichte etablierte sich eine zweipolige Lehre aus Kunstpraxis und Kunsttheorie im Sinne eines umfassenden ästhetischen Bildungsideals. Mittlerweile gilt das Zeicheninstitut als wichtiger Knotenpunkt der Tübinger Kunstszene. Seine Zeichenlehrer haben das Leben und die Kunst der Stadt nachhaltig geprägt, teilweise weil sie Tübingen eng verbunden waren, teilweise weil viele Tübinger Künstler ihre Ausbildung bei ihnen genossen oder begonnen haben.
Die Ausstellung stellt alle zwölf bisher am Zeicheninstitut tätigen Lehrer mit ihren künstlerischen Werken vor. Die Bandbreite der Arbeiten ist groß: Sie reicht von den außergewöhnlichen Ansichten Tübingens Johann Christian Partschefelds und den schlichten Porträts Christoph Friedrich Dörrs bis zu den monumentalen Figurenbildern von Gerth Biese oder den Großformaten von Frido Hohberger. Parallel zu den Bildern wird in der Präsentation die Geschichte des Institutes selbst aufgezeigt. Damit bietet die Ausstellung nicht nur einen Streifzug durch mehr als 200 Jahre Kunstgeschichte, sondern bettet diese immer wieder auch in universitäts- und sozialgeschichtliche Kontexte ein.
Eine Kooperation mit der Graphischen Sammlung und dem Museum der Universität Tübingen.