21:30 Uhr
CinemaJeninFilmFestival präsentiert von Wüste Welle
Ein Cinema Jenin Filmabend in Gedenken an Juliano Mer-Khamis
Am 30. Juni erhält das Projekt „Cinema Jenin“ des Tübinger Filmemachers Marcus Vetter den Bernhard Wicki Filmpreis „Die Brücke – Der Friedenspreis des Deutschen Films“. Der erste Dokumentarfilm, der aus dem Friedensprojekt hervorgegangen ist, „Nach der Stille“, wird einen Tag später seine Weltpremiere auf dem Filmfest München haben.
Beide Termine werden der Auftakt zu einer deutschlandweiten Sommernachtstour durch zahlreiche Freiluftkinos sein, auf der „Nach der Stille“ präsentiert werden wird.
Als Tourabschluss wird Tübingen die letzte Station des Cinema Jenin Teams sein: Im Rahmen eines dreitägigen Openair-Filmfestivals im Sudhaus sowie im alten Schlachthof werden drei Filme gezeigt, die mit dem Friedensprojekt Cinema Jenin zusammenhängen oder daraus entstanden sind.
Arna’s Children
Am 4. April dieses Jahres wurde Juliano Mer-Khamis in Jenin, Westjordanland, ermordet.
Zum Gedenken an den Leiter des palästinensischen „Freedom Theaters“ zeigt das Sudhaus am 04. August 2011 „Arna’s Children“, einen Dokumentarfilm unter der Regie von Mer-Khamis.
Juliano Mer Khamis ist der Sohn einer jüdisch-israelischen Mutter und eines christlich-palästinensischen Vaters aus Nazareth. Seine Mutter Arna gründet während der ersten Intifada das sogenannte „Steintheater“ im Flüchtlingslager von Jenin: Mit Hilfe ihres Sohnes sammelt sie eine Gruppe von neun- bis zehnjährigen palästinensischen Kindern um sich. Gemeinsam studieren sie Theaterstücke ein und führen sie vor dem Jeniner Publikum auf - den Jugendlichen soll eine Möglichkeit gegeben werden, das Erlebte auf der Bühne zu verarbeiten. Für ihre hingebungsvolle Arbeit wird Arna Mer Khamis 1993 in Stockholm mit dem Alternativen Nobelpreis ausgezeichnet. Im Februar 1994 erkrankt sie an Krebs. Als sie erfährt, dass sie nur noch ein Jahr zu leben hat, besucht sie zum letzten Mal „ihre“ Kinder und deren Familien in Jenin.
Arna's Children ist nicht nur ein bewegender, verstörender und zutiefst menschlicher Film, sondern auch Julianos Abschiednahme von seiner Mutter.
Marcus Vetter (Gründer von Cinema Jenin e.V.), Fakhri Hamad (palästinensischer Leiter des Cinema Jenin) sowie Ismael Khatib (Protagonist „Das Herz von Jenin“) werden nach dem Film für ein Gespräch über die derzeitige Situation in Jenin gerne zur Verfügung stehen.
Regie: Juliano Mer-Khamis, Danniel Danniel
Dokumentarfilm, 84 min.
Israel, Niederlande, Palästina 2003
arab./hebr. Originalfassung, dt. Untertitel
„We got a clear American message that the Palestinian state will start from Jenin!
New York Times – Ethan Bronner
www.cinemajenin.org