19:30 Uhr
Die Rechtsanwältin und Menschenrechtsaktivistin
<br/>Eren Keskin und die Vorsitzende des SELIS
<br/>Frauenvereins / Demokratische Freie
<br/>Frauenbewegung (DÖKH), Sudan Güven, berichten
<br/>von den Kämpfen der Frauenbewegung in der
<br/>Türkei / Kurdistan. Die Inhaftierung zahlreicher
<br/>Mitglieder der DÖKH (Demokratische Freien
<br/>Frauenbewegung), der DTP (Partei der
<br/>demokratischen Gesellschaft) und der KESK
<br/>(Dachverband der Gewerkschaft des öffentlichen
<br/>Dienstes) wird dabei ebenso Thema sein wie die
<br/>Initiativen des türkeiweiten Frauenbündnisses für
<br/>Frieden und für die Freilassung der Inhaftierten.
<br/>
<br/>Es laden ein: Amnesty International (RT),
<br/>Frauenbewegung Zumutung (TÜ/RT), Asylpfarramt
<br/>(RT), Asylcafe (RT), Frauenfluchtnetz (TÜ),
<br/>Initiativkreis »Ya Basta - Frauensolidarität« (S) und
<br/>franz.K
<br/>
<br/>Sowohl im Kampf um ihre Rechte als Frauen als
<br/>auch für ihre Rechte als Kurdinnen und in den
<br/>Aktivitäten für eine Beendigung des Krieges hat
<br/>sich, vor allem in den kurdischen Gebieten, eine
<br/>starke Frauenbewegung entwickelt, die sich in der
<br/>Demokratischen Freien Frauenbewegung (DÖKH)
<br/>organisiert. Vor dem Hintergrund der derzeit für ein
<br/>Jahr stattfindenden Kampagne »Wir sind niemandes
<br/>Ehre, unsere Ehre ist unsere Freiheit«, in der die
<br/>Frauen ein gesellschaftliches Tabuthema
<br/>aufgebrochen haben, waren am 8. März dieses
<br/>Jahres mehrere hunderttausend Frauen allein in der
<br/>kurdischen Region auf der Straße. Aber nicht nur in
<br/>den kurdischen Gebieten sind es die Frauen, die am
<br/>meisten Bewegung in gesellschaftlich festgefahrene
<br/>Strukturen bringen und zu einer Veränderung
<br/>beitragen. So ist auf die gesamte Türkei bezogen
<br/>die Zuammenarbeit zahlreicher Frauenorgani-
<br/>sationen beispielgebend für ein Überwinden der
<br/>nationalistischen Tendenzen und die Möglichkeit, <br/>gemeinsam etwas zu unternehmen, um zu einem
<br/>Frieden zu kommen.
<br/>Seit Mitte April wurden mehrere hundert Mitglieder
<br/>der DTP (Partei der demokratischen Gesellschaft),
<br/>der DÖKH (Demokratische Freie Frauenbewegung)
<br/>und der KESK (Dachverband der Gewerkschaft des
<br/>öffentlichen Dienstes) unter dem pauschalen
<br/>Vorwurf, Mitglied in einer illegalen Organisation zu
<br/>sein, festgenommen. Etliche von ihnen, darunter
<br/>viele Frauen, sind immer noch in Haft. Als Reaktion
<br/>darauf haben sich Ende Mai türkeiweit Frauen unter
<br/>dem Slogan »Wir haben etwas zu sagen und wir
<br/>haben die Kraft, eine Lösung zu verwirklichen« in
<br/>Diyarbakir getroffen und sich zu einer Frauen-
<br/>solidaritätinitiative für Frieden
<br/>zusammengeschlossen.
<br/>Ende Juni fand ein weiterer Kongress in Ankara statt,
<br/>auf dem gemeinsame Initiativen geplant wurden. So
<br/>wurde inzwischen eine Unterschriftenkampagne
<br/>initiiert und eine Friedensmahnwache im Grenzgebiet <br/>zum Iran und Irak durchgeführt.
<br/>Noch im August soll eine große Frauenfeier mit
<br/>Kulturbeiträgen von Frauen aus allen Teilen der
<br/>Türkei in Istanbul stattfinden.
<br/>Wir wollen auf der Veranstaltung Fragen stellen wie:
<br/>Was sind die Ziele der Frauenbewegung in der
<br/>Türkei/Kurdistan, wie sind ihre Erfahrungen und was
<br/>haben sie bisher erreicht?
<br/>Warum geht der türkische Staat so hart gegen sie
<br/>vor? Was unternimmt das türkeiweite Frauenbündnis
<br/>für Frieden, wer ist beteiligt?
<br/>Was sind die Vorschläge der Frauen für eine
<br/>Friedenslösung in der kurdischen Frage und
<br/>Demokratisierung der Türkei?
<br/>Wie sind die derzeitigen Hoffnungen, Möglichkeiten,
<br/>aber auch Hindernisse?
<br/>Wie können wir die Anliegen der Frauen in der Türkei
<br/>von hier aus unterstützen?